Community pre-school of San Antonino Castillo Velasco, Mexico

Vorschulerziehung für ein besseres Leben

Mexiko gehört zu den größten Volkswirtschaften der Welt, dennoch lebt fast die Hälfte der Bevölkerung in Armut. Obwohl die Vorschulerziehung in der mexikanischen Verfassung verankert ist, besuchen nur 40 Prozent der 10,7 Mio. Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren einen Kindergarten. Dabei ist Bildung der Schlüssel zum Fortschritt.

Bereits 1986 gründeten die Pädagogin Luz Elena und der Theologe Toño Antonio Gonzalez den Kindergarten „Teamoatzin“ in Bario Norte, einem bevölkerungsreichen Viertel im Westen von Mexiko-Stadt. Den Bau und die Finanzierung ermöglichten Rose Marie Griebel, Gerhard Kruip und ihr Freundesnetzwerk möglich.

Im Jahr 2000 wurde – nachdem die kleine Gemeinde Ocotlán (südlich von Oaxaca) ein Grundstück zur Verfügung gestellt hatte – ein Bildungszentrum gebaut. Inzwischen besuchen mehr als 100 Schüler*innen „Nilahui I“. Ihre Mütter und Väter können hier auch an Lernworkshops teilnehmen. Das Bildungsprojekt wird von acht Pädagoginnen geleitet, die die Kinder nach den Grundsätzen der Montessori-Pädagogik und der „Pädagogik der Befreiung“ Paolo Freires unterrichten. Eine intensive Elternarbeit begleitet die Arbeit mit den Kindern. Dabei werden Fragen der Erziehung, der Gesundheit und des sozialen Engagements in der Gemeinde besprochen.

Das Projekt wird durch Rosie Marie Griebel, Gerhard Kruip und die Hahnair Foundation unterstützt. 2014 trafen Luz Elena und Antonio González auf Nico Gormsen, den Kurator der Hahnair Foundation. Er besuchte den Kindergarten in Ocotlán und bot an, mit der Hahnair Foundation einen weiteren Gemeinschaftskindergarten zu unterstützen, unter der Bedingung, dass diese von Anfang an wirtschaftlich selbstverwaltet betrieben wird.

So wurde der neue Kindergarten im Nachbarort San Antonino Castillo Velasco (8.000 Einwohner*innen), einer indigenen Stadt in der Nähe von Ocotlán, gebaut. Das Projekt wurde zusammen mit einer engagierten Kirchengemeinde auf die Beine gestellt und durch die Firma „Arquitectos Artesanos“ realisiert und durch die großzügige Finanzierung der Hahnair Foundation und der sorgfältigen Verwaltung von Luz Elena und Buchhalter Romero ermöglicht. „Nilahui II“ öffnete am 28. August seine Türen für 35 Schüler*innen. „Wir kennen die kindliche Entwicklung und das Lernen, wir verstehen, was es heißt, einen Prozess zu leben. Wir erkennen, dass wir flexibel, anpassungsfähig, fähig, unterstützend und verantwortungsbewusst sind, wir leben in Gerechtigkeit“, so Luz Elena und das Koordinatoren-Team.