Über 19.000 Menschen behandelt

Die Swimming Doctors untersuchen Menschen in Myanmar auf der „Futura“

Seit dem Militärputsch im Februar 2021 versinkt Myanmar in Chaos und Gewalt. Die Militärjunta geht hart gegen Proteste, bewaffneten Widerstand sowie ethnische Gruppen vor – der Ausnahmezustand wurde gerade verlängert.

Viele NGOs haben das Land verlassen, die verbliebenen werden streng kontrolliert. Die Covid-19 -Pandemie ist mittlerweile beherrscht, die gemeldeten Fälle pro Tag liegen im einstelligen Bereich. Dessen ungeachtet sind von den Behörden die strengen Corona-Auflagen für das Schiff Futura der Swimming Doctors nicht aufgehoben worden.

Trotz der schwierigen Umstände ziehen die Swimming Doctors für 2022 eine positive Bilanz: Alle zwölf Missionen im Delta des Ayeyarwaddy konnten durchgeführt werden. Die Swimming Doctors sind eine verlässliche Konstante in der medizinischen und zahnärztlichen Basisversorgung in der Gegend um Pyapon, denn die Krankenhäuser der Region sind kaum einsatzbereit. Allerdings wird der Einkauf von Medikamenten für die Swimming Doctors immer teurer und schwieriger.

2022 wurden insgesamt 19.111 Personen medizinisch untersucht, beraten und behandelt, darunter etwa 3.500 Patienten zahnärztlich. Das sind monatlich knapp 1.600 oder bei 20 Fahrten je 80 versorgte Patienten pro Tag. Etwa ein Fünftel davon sind Kinder, bei den Erwachsenen ca. 70 Prozent Frauen. Kinder leiden vor allem unter Infekten der Atemwege und Lunge, Hauterkrankungen wie Scabies („Krätze“), eitrigen Entzündungen sowie akuten Magen-Darm-Erkrankungen.

Die burmesischen Mitarbeitenden tun alles, um das Projekt am Laufen zu halten. Denn das Delta ist Sperrgebiet für das deutsche Team. Aktuell versuchen die Swimming Doctors, Lösungen zu finden.